Robert VoglhuberKulturredakteur/Mostviertel, NÖ

 

 Ein Künstler zwischen meditativer Ruhe und Widerstand, zwischen Realismus und Abstraktion.

Kurt Bacher, Jahrgang 1954, lebt und wirkt im schönen Mostviertel in Kematen/Ybbs. Nach dem Studium an der Wiener Kunstschule folgten Jobs vom freischaffenden Grafiker über mehrere Stationen bei verschiedenen Verlagen und Werbeagenturen bis zum Artdirector. In künstlerischer Hinsicht ist Kurt Bachner als Autodidakt anzusehen, der mit verschiedenen Materialien (Öl- und Acrylbiler, Mischtechnik, Skulpturen) und Stilrichtungen experimentiert. Ein Rundgang durch sein Privatatellier lässt den Interessenten gleich spüren, dass es nicht ganz leicht ist, das dynamische Movens des Künstlers nachzuvollziehen und an seiner Ideenwelt teilzuhaben. Zweifelsohne hat man das Gefühl, dass in seinen Gemälden und Zeichnungen ein bestimmter Sinn verborgen sein muss. So wie im Traum sehen wir manche scheinbar sinnlosen Dinge mit überdeutlicher Klarheit, während andere Gebilde uns zu entgleiten scheinen. Kurt Bachner macht uns darauf aufmerksam, warum ein moderner Künstler sich damit nicht zufrieden geben kann, einfach zu zeichnen oder zu malen, was er sieht. Will er einen wirklichen oder imaginierten Gegenstand oder eine menschliche Figuration darstellen, so fängt er nicht damit an, dass er die Augen aufmacht, sondern dass er die Formen sucht, aus denen sich die Gestalt aufbauen lässt. Dabei zwingt er förmlich den Betrachter und Kunstkonsumenten, seinen Verschlüsselungen zu folgen.

Der „Klang“ seiner großflächig und klar realistischen Werke, die Farbtöne der Wasser,-Wellen und Wolkenmotive, schweigt den Betrachter nicht einfach dumpf an sondern beschwingt. Besonders diese Bilder sprechen mich weit über ein gutwilliges Interesse hinaus an. In ihnen schlummert Verheißung. Die bildkräftigen Impressionen bezeugen geradezu, dass sich der Künstler einer Prämisse verschrieben hat, die den Wert der Spontanität und der Individualität betont. Seine zuletzt geschaffenen Werke im Stile des Pointillismus scheinen dazu besonders geeignet. Kurt Bachner begreift Kunst als den einzigen Zufluchtsort, wo Eigenwilligkeit und persönliche Eigenart geschätzt werden. Ich habe den Eindruck, das Kurt Bachner gegenwärtig auf der Suche nach der inneren Poesie des Daseins wandelt, wobei ihm das Reale, das Erdgebundene, das Logische und vordergründig Sichtbare näher stet als das übersinnlich Abstrakte.